Diskussion mit ANDREAS REITER

Andreas Reiter ist Zukunfts- und Trendforscher sowie Tourismusberater und arbeitet unter anderem zum Wandel im ländlichen Raum.

Andreas Reiter spricht sich dafür aus, Regionen aufzugeben, wenn diese nicht belebt werden können. Er fordert daher ein Aus der „Sterbebegleitungsmaßnahmen“ ländlicher Regionen und stattdessen eine Belebung – auch durch Kreativität. In diesem Sinne bedarf es eines Bewusstwerdungsprozesses, der kreative Leistungen auf regionaler Ebene sichtbar macht und die Neuansiedlung kreativer Betriebe fördert. Die Überlebensfähigkeit von Regionen besteht dann, wenn sie es schaffen, an entfernte Regionen anzudocken. Reiter kritisiert, dass mittels Tourismus ein Label über Regionen gestülpt werden soll, wo eigentlich gar nichts ist. Vielmehr müssen die Regionen weitaus stärker vernetzt werden, damit die typische Lebensqualität in der Region sichergestellt und verbessert werden kann. Dabei ist auch eine Unterscheidung zwischen touristischem Marketing und regionaler Entwicklung notwendig, so Reiter. Essentiell ist es, neue Anziehungspunkte zu schaffen: „Fast country, slow city – Großstädte sollten langsamer werden, das Land schneller“, lautet die abschließende Forderung Reiters.

Freitag, 06. Mai 2011