Diskussion mit LEO RIEBENBAUER

Leo Riebenbauer ist seit 1990 mit dem „Büro für Erneuerbare Energie“ in Pinggau selbstständig. Der zweite Bürostandort in Oberwart betreut den Schwerpunkt „Energieeffiziente Haustechnik“. Darüber hinaus ist er Beauftragter für Qualitätsmanagement für Holzheizwerke und Gründungsmitglied des „Vereins zur Förderung und Gründung einer Demokratischen Bank“ und Pionierbetrieb bei Erstellung der Gemeinwohlbilanz.

Zu Beginn seines Beitrags spricht Leo Riebenbauer von einer Veranstaltung in St. Pölten, auf der er eine Diskussion mit Margrit Kennedy geführt hat. Inhalt war die Fragestellung, was unsere Gesellschaft für welche Zwecke ausgibt beziehungsweise wo unsere Geldströme hingelenkt werden. Riebenbauer selbst betont, dass er in der Praxis steht und erneuerbare Energie erzeugt. Jenseits dessen gestaltet er mit der Bevölkerung lokale Projekte, welche von der ansässigen Bevölkerung und der örtlichen Bank finanziert werden. Ziel ist es, sich in der Energieversorgung selbstständig zu machen. Dies war der Grund für die Einrichtung einer Demokratischen Bank. Ein weiterer Schritt ist die Gemeinwohl-Ökonomie.

Hinsichtlich der „Rettung der Welt“ betont Leo Riebenbauer, dass diese nur von unten, von der Basis kommen kann. Auch individuelles Handeln ist gefragt, um eine Wende herbeizuführen. Wichtig ist dabei, an sich selbst zu glauben, um die schwierigsten Aufgaben meistern zu können. Veränderungen können auch durch die eigene Vorbildwirkung erreicht werden.
    
Auf die Frage nach den Gründen für Politikverdrossenheit verweist Leo Riebenbauer auf die österreichische Parteienlandschaft, die seiner Meinung nach eigentlich aus dem vorigen Jahrtausend stammt. Wir brauchen gesellschaftliche Veränderung, Leute, die Verantwortung übernehmen, Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit und demokratische Mitbestimmung sowie Transparenz. Das Problem der derzeitigen Parteienlandschaft ortet Riebenbauer darin, dass alles auf Ideologien reduziert wird. Er setzt andererseits große Hoffnung auf die Jugend, die sich aus dieser Verhaftung, in Schubladen eingeteilt zu werden, lösen wird. Seine eigenen Projekte hätte er nicht umsetzen können, wenn sie parteipolitisch konnotiert gewesen wären. Wichtig ist es, der Jugend die Chance zu geben, sich selbst zu betätigen, ohne von Parteien daran gehindert zu werden.

Samstag, 17. Mai 2014