Diskussion mit Eva Maria Gradwohl

Eva Maria Gradwohl ist Langstreckenläuferin und Bewegungsexpertin.

Eva Maria Gradwohl spricht als Sportlerin und kritisiert dabei, dass SportlerInnen sehr oft auf Zeitbalken reduziert werden. Sie spricht sich gegen diese Einstellung aus und betont mit Nachdruck, dass SportlerInnen Menschen sind, denen bewusst ist, dass jeder Mensch aus Billionen von Zellen besteht. Diese Zellen funktionieren prinzipiell bei jedem gleich, doch passen sie sich den Reizen an, die sie im Laufe ihres Lebens bekommen. Jeder Mensch ist selbst dafür verantwortlich, welche Sitzhaltung er beispielsweise einnimmt – wir entscheiden zahllose kleine Feinheiten stets selbst und in Eigenverantwortung. Dabei hebt Gradwohl hervor, dass wir mit der Zeit so umgehen müssen, dass wir uns auch physisch im Griff haben, sodass wir belastbar für den Alltag sind. Hierfür ist es auch wichtig, sich eine Auszeit zu nehmen, um sich körperlich zu betätigen. Auf diese Weise können die vielen Aufgaben des Alltags mit niedrigerem Aufwand erledigt werden. Darüber hinaus sind wir auch für andere Bereiche des Lebens belastbarer, etwa für unsere Beziehungen, da wir einen Ausgleich schaffen. Gradwohl betreibt selbst regelmäßig Sport, etwa zehn Stunden Laufsport pro Woche. Den Spitzensport hat sie jedoch aufgegeben, da sie sich gegen gewisse Auflagen wehrt, die sie für ihren Sport nicht braucht und daher eher als Einschnitte in ihrem Leben wahrgenommen hat. Eingedenk dessen ermuntert sie, regelmäßig Sport zu betreiben, individuell und als Ausgleich zum oft stressigen Alltag.

Donnerstag, 05. Mai 2011