Diskussion mit FRIEDRICH LEITGEB

Friedrich Leitgeb lehrt und forscht an der Universität für Bodenkultur in der Arbeitsgruppe für Wissenssysteme und Innovationen und lebt auf einem kollektiv bewirtschafteten Bauernhof (Hofkollektiv Wieserhoisl) in der Süd-Weststeiermark.

„Es geht für uns darum, eine Alternative aufzuzeigen, dass es auch für junge Menschen möglich ist, zurück aufs Land zu gehen und landwirtschaftlich zu arbeiten.“

Friedrich Leitgeb spricht nicht in seiner Funktion als Forscher an der BOKU, sondern als Vertreter des Hofkollektivs Wieserhoisl: Es handelt sich dabei um einen Bauernhof von ca. 12 Hektar mit einem Bauernhaus, zwei Wirtschaftsgebäuden, einem Buschenschank und Tieren. Bewirtschaftet und belebt wird das Areal von acht Erwachsenen und drei Kindern. Leitgeb merkt an, dass die Mitglieder den Begriff der Kommune ablehnen und sich stattdessen als Kollektiv bezeichnen, da ihnen der agrarpolitische Ansatz sehr wichtig ist. Es geht darum, eine Alternative aufzuzeigen, dass es auch jungen Menschen möglich ist, aufs Land zurückzugehen und landwirtschaftlich zu arbeiten. Das gesamte Einkommen wir geteilt, womit Ausgaben und Investitionen, aber auch der Urlaub finanziert werden. Darüber hinaus wird versucht, auf regionaler und lokaler Ebene soziale Innovationsprozesse, also auch gesellschaftliche Veränderungsprozesse, anzustoßen. Im Moment wird daran gearbeitet, ein alternatives Lebensmittelnetzwerk aufzubauen, wobei der Ansatz partizipativ ist: Das Projekt wünscht Kooperation und geteilte Verantwortung für den gesamten Prozess.

Freitag, 17. Mai 2013